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ÖKO-TEST: Nudeln belastet!

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Oh, nein! Nudeln machen glücklich. Das weiß jedes Kind. Doch offenbar sind sie auch belastet. Mit Glyphosat und Schimmelpilzen. Zu diesem Ergebnis kommt das Magazin ÖKO-Test in seiner Ausgabe Februar 2021.

Spaghetti im Test

Vorgenommen hatten sich die Öko-Experten diesmal Spaghetti. Sie untersuchten 20 Produkte aus dem regulären Handel, darunter fünf Bio-Produkte. Sie suchten nach Rückständen des noch immer häufig genutzten Pflanzenschutzmittel Glyphosat sowie nach Pestiziden, nach Mineralölrückständen von Transport und Verarbeitung sowie nach Schimmelpilzsporen. Leider wurden sie fündig.

Die Hälfte der getesteten Angebote enthält Glyphosat

Das erschreckende Ergebnis: Die Nudeln in mehr als jeder zweiten Packung (12 von 20) wiesen Rückstände von Glyphosat auf. Nur drei konventionelle Angebote waren frei davon, immerhin ebenso die fünf Bio-Spaghettis. Vier Produkte wiesen zudem AMPA auf, ein anderes Pestizid.

Ebenfalls vier Angebote enthielten Rückstände von Mineralöl. Woher dieses stammt, lässt sich nicht immer sagen. Vermutlich gelangt es bereits beim Transport in den Hartweizengries oder bei der Verarbeitung in den Maschinen.

Schimmelpilze waren ebenfalls ein Problem. In zwei Angeboten fanden die Tester so viel Sporen, dass eine erwachsene Person von 60 kg Körpergewicht mit einer Nudelportion bereits die Hälfte der noch vertretbaren Tagesdosis zu sich nimmt. Beide Spaghettisorten sind auch deshalb komplett durchgefallen.

Testsieger: Acht aus 20 erhalten sehr gut

Insgesamt ist die Ausbeute aber gut. Acht Produkte erhielten ein „sehr gut“, darunter alle Bio-Angebote. Weitere sieben erhielten trotz einzelner Probleme ein „gut“. Aber es gab auch ein „mangelhaft“ und ein „ungenügend“.

Schimmelspuren in Vollkornnudeln

Das war nicht die erste Auswertung von ÖKO-Test. Bereits Ende 2020 hatten die Experten Vollkornnudeln untersucht. Das Ergebnis war noch schlechter. Ein Viertel der untersuchten Produkte fiel wegen einer erheblichen Schimmelpilzbelastung durch. Entsprechende Rückstände fanden die Tester in elf der ausgewählten Produkte. Trotzdem gibt es ein versöhnliches Ergebnis: Acht der 20 Produkte erhielten ein „sehr gut“.

Woher kommt der Schimmelpilz?

Dass die Belastung mit Schimmel offenbar ein größeres Problem als bei normalen Hartweizengries-Spaghetti ist, hat Gründe. Denn die Schimmelpilze entstehen nicht durch zu hohe Feuchtigkeit bei der Verarbeitung. Vielmehr handelt es sich um einen Kornpilz, der bereits die Ähre angreift. Da dieser sich direkt unter der Hülse ansiedelt, bleibt bei Vollkorngetreide mehr davon im Produkt als bei geschältem Weißweizen.

Und was nun?

Die Ergebnisse zeigen: Nudeln aus dem Handel sind größtenteils völlig in Ordnung und sogar im Test mit „sehr gut“ bewertet. Aber: Es lohnt sich genau hinzusehen, welche Sorten unbedenklich sind und welche nicht. Auskünfte bieten die beiden Ausgaben des Magazins. Kaufen oder selbst machen – eine Antwort liefert der Test nicht.

Unabhängig davon zeigt sich: Wer Nudeln selbst macht, umgeht dieses Risiko auf dem ersten Blick. Allerdings ist das nur scheingar so. Denn die meisten der Probleme gehen direkt auf die Feldfrucht zurück. Ist der Weizen (oder eine andere Getreidesorte) bereits belastet, ändert sich das auch nicht bei hausgemachten Nudeln. Denn der Hartweizengries oder eben das Mehl sind ebenfalls belastet. Mehr Spaß und Geschmack bietet Pasta aus eigener Herstellung aber dennoch. Oder?

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