Nudelstation » Nudeln selbst machen » Schupfnudeln selbst machen

Schupfnudeln selbst machen

von Redaktion
2 Minuten Lesedauer

In Süddeutschland wie auch in Österreich sind Schupfnudeln ein echtes Leibgericht. Wurden die Fingernudeln, wie sie auch heißen, früher nur aus Mehl und Wasser zubereitet, ist der traditionelle schwäbische Nudelteig ein Mix aus Mehl und Kartoffelpüree. Schupfnudeln sind herzhaft mit Sauerkraut und Speck, aber auch süß zu vielerlei Früchten eine Gaumenfreude. Es finden sich regional leichte Abweichungen, auch die Zubereitung zeigt sich mit Kochen, Braten oder Frittieren vielseitig. Schupfnudeln werden ausschließlich von Hand gerollt.

Geschichte und Herkunft der Schupfnudeln

Schupfnudeln haben ihren Ursprung als Mahlzeit für die Landsknechte im Dreißigjährigen Krieg. Die Soldaten stellten den Teig aus Roggenmehl und Wasser her, aus dem sie fingerdicke, rundlich-längliche Nudeln formten und diese in Wasser gar kochten.

Als die Kartoffel im 17. Jahrhundert Deutschland eroberte, kam die Schupfnudel zu neuen Ehren. Der preußische König Friedrich II. ließ nun gestampfte Kartoffeln unter den Mehlteig mischen, da Mehl damals teuer war. Im süddeutschen und badischen Raum entstanden daraus die traditionellen Schupfnudeln, deren Teig aus „halb und halb Mehl und Kartoffeln“ besteht und die im Schwäbischen Wörterbuch als von Hand gerollte Nudeln in Fingergröße beschrieben sind.

„Schupfen“ ist eine Bezeichnung für die Technik der Herstellung. Die Nudeln werden mit der gewölbten Hand „weggeschoben“ oder „weggestoßen“.

Im Schwabenland nennt man sie auch „Buabespitzle“, womit auf ein bestimmtes männliches Körperteil angespielt wird. Die rundlich-länglichen Nudeln dürfen in Schwaben bei keinem Dorf- oder Stadtfest, Jahrmarkt oder Weihnachtsmarkt fehlen. Verbreitet ist die traditionelle Spezialität aus einfachen Zutaten u.a. in den Regionen Bodensee-Oberschwaben, Stuttgart, Ostwürttemberg, Neckar-Alb, Nordschwarzwald, Franken sowie Donau-Iller.

Schupfnudeln

Darreichung und Kombinationsmöglichkeiten

Die schwäbischen Buabespitzle werden klassisch mit Speck und Sauerkraut serviert, daneben finden sich weitere deftige und herzhafte Gerichte, bei denen Schupfnudeln die Hauptrolle spielen. Besonders gerne werden sie zu Schweinefilet, Kasseler, Rippchen oder Hähnchen gegessen. Auch sahnige Gemüsepfannen sind mit Schupfnudeln ein Gedicht. In der süßen Variante schmecken sie hervorragend mit Zimt und Zucker, Buttermohn und Apfelkompott. Aber auch frische Erdbeeren und Himbeeren munden zu süßen Schupfnudeln wunderbar.

Rezept und Zubereitung

Zutaten für 4 Personen:

  • 1 kg gekochte Kartoffeln (mehlig kochende Sorte) mit Schale, am besten vom Vortag
  • Ca. 200-300 g Weizenmehl
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
  • Muskat

So geht’s:

Gekochte Kartoffeln pellen und stampfen oder durch die Presse drücken, Eier darunter geben und alles gut verrühren/verkneten. Muskat und Salz hinzugeben, anschließend wird nach und nach das Mehl verarbeitet, bis eine feste, nicht klebende Teigsubstanz entsteht. Den Teig für ca. 20-30 Minuten ruhen lassen.

Dann eine Portion Teig abnehmen, etwas bemehlen und eine längliche, nicht zu dicke Rolle formen. Von dieser Rolle schneiden Sie etwa 1 cm breite Stückchen ab und formen diese zu 6 cm länglichen Rundnudeln, die nach oben und unten hin etwas schmaler zulaufen. Und das war es auch schon.

Nun kommen die Nudeln in kochendes Salzwasser und sollten etwa 5 Minuten bei heruntergedrehter Temperatur ziehen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser nehmen und servieren.

Die ungekochten Nudeln können Sie auch direkt in der Pfanne mit Butter oder Schmalz braten, bis sie von beiden Seiten schön gebräunt sind. Alternativ bietet sich das Frittieren der Schupfnudeln an.

Werbung

Nudelgericht

keine Originalabbildung

Rezeptbuch für Nudeln

Jetzt bei Amazon suchen!

Mehr über Nudeln